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Familiengerechte Hochschule

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Auditierung

Die Anfänge der Initiative audit berufundfamilie liegen in den 1990er Jahren. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung gab 1995 Forschungsarbeiten und empirische Fallstudien in Auftrag, die im Hinblick auf die gewerbliche Wirtschaft prüfen sollten, welche Organisationsstrukturen und Arbeitsabläufe zu einer familienfreundlichen Unternehmenspolitik beitragen und welcher Nutzen daraus hervorgeht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen bildeten die Grundlage für das audit berufundfamilie. Nach dem Vorbild des US-amerikanischen "familiy friendly index“ wurden ein Zertifikat und ein strategisches Managementinstrument entwickelt, das sich im Rahmen eines Pilotprojekts in zahlreichen Unternehmen bewährte. 1998 gründete daher die Hertie-Stiftung die berufundfamilie gGmbH.

Die berufundfamilie gGmbH bietet mit dem audit familiengerechte hochschule ein Managementinstrument zur familiengerechten Gestaltung der Arbeits- und Studienbedingungen an Universitäten und Hochschulen. Aufbauend auf dem audit berufundfamilie wurde 2001 damit begonnen, das zunächst für Unternehmen der Privatwirtschaft und öffentliche Institutionen entwickelte Instrument an die speziellen Bedingungen der Universitäten bzw. Hochschulen anzupassen. Der dabei erarbeitete Maßnahmen- und Kriterienkatalog bezieht sowohl die Beschäftigten als auch die Studierenden ein und berücksichtigt die Besonderheiten der hochschulspezifischen Organisationsstrukturen.

Das audit berufundfamilie ist als kontinuierlicher (Re-)Auditierungsprozess zu verstehen, innerhalb dessen konkrete Ziele und Maßnahmen zur Erweiterung familienfreundlicher Strukturen erarbeitet und umgesetzt werden. Das zu Prozessbeginn verliehene Grundzertifikat wird dabei im 3-Jahres-Rhythmus re-auditiert bzw. bestätigt.

Inzwischen sind bundesweit insgesamt 130 Hochschulen über das audit familiengerechte hochschule zertifiziert worden.

Zertifikatsverleihung 2010

Unter der Leitung der damaligen Vizekanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Flieser und der damaligen Universitätsfrauenbeauftragten Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich wurde im Jahr 2006 eine hochschulinterne Projektgruppe gegründet, die sich gemeinsam mit der externen Auditorin der beruf&familie gGmbH einen Überblick über bereits eingeleitete familiengerechte Maßnahmen verschaffte. Insbesondere wurde über innovative Maßnahmen beraten, die zur Weiterentwicklung einer von Familienfreundlichkeit geprägten Hochschulkultur in Bayreuth beitragen können.

Diese Überlegungen orientierten sich an einem Kriterienkatalog, der acht Handlungsfelder umfasst: Arbeitszeit, Arbeitsort, Arbeitsabläufe, Führungskompetenz, Informations- und Kommunikationspolitik, Personalentwicklung, flankierender Service für Familien, Rahmenbedingungen für Studium und weitere wissenschaftliche Qualifizierung. Ein Strategie-Workshop im Juli 2006 und ein Auditierungs-Workshop im Oktober 2006 erarbeiteten für die Universität Bayreuth ein Profil der campusweiten Maßnahmen, die in einer Zielvereinbarung mit der beruf&familie gGmbH im Hinblick auf die Reauditierung im Jahr 2010 festgeschrieben wurden.

Im Mittelpunkt standen damals wie heute die folgenden Leitziele:

  • eine Hochschulkultur zu verfestigen, in der die Vereinbarkeit von Studium bzw. Beruf und Familie gefördert wird

  • die Identifikation der Mitglieder der Universität Bayreuth mit ihrer Universität über familiengerechte Maßnahmen zu stärken

  • Anreize zu schaffen für wissenschaftliche Karrieren

  • die Attraktivität Studierende und Beschäftigte über familiengerechte Maßnahmen und Strukturen zu steigern

Seit der Auszeichnung der Universität Bayreuth mit dem Grundzertifikat audit familiengerechte hochschule am 30. November 2006 wurde sie bereits zwei Mal erfolgreich reauditiert (am 29. März 2010 und am 22.05.2013).


Verantwortlich für die Redaktion: Boris Wiedenhöfer

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